Checkflug für die SEP-Verlängerung. Macht keiner gern. Oder doch? Anregung des Fluglehrers: Lass uns doch nach Tabor fliegen, keine 15 Flugminuten entfernt, rund 60 km nördlich von Hosin. Gesagt, getan. Vorher noch schnell in Tabor anrufen. Ja klar, wir können kommen.“Die Piste ist ein bisschen nass“. Egal, das gehört zum Winter. Mit der Decathlon macht fast alles Spaß, sogar ein Streckenflug. Häusermeer, wo mag nur der Flugplatz sein? „Siehst du schon die Piste?“, fragt der „Prüfer“ hinter mir. Eindeutig viel Grün, aber was davon ist die Landebahn? Mit einem tiefen Überflug kennt man sich besser aus. 

Dann wieder in die Platzrunde, Gegenanflug, Endanflug. „Nicht gleich am Anfang landen, da sind Wasserlacken“. Ok. Dann weiter reinfliegen, etwas schnell vielleicht. Speed hat man ja im Gefühl, wo das sitzt, weiß jeder Pilot. 

Abfangbogen, naja vielleicht etwas schnell dran. Aufsetzen auf einer Graspiste, immer lustig. Aber was ist das? Fontänen überall. Es fühlt sich an, als wären wir in einem  See gelandet. Das Wasser spritzt links und rechts vom Cockpit rauf, ein interessantes Erlebnis. Dafür bremst sich die Decathlon schnell ein. 

Nach dem Aussteigen die Ernüchterung. Die schöne Dec hat eine echte Schlammpackung erhalten, bis unter beide Flügel. „Ich putze das dann“, sagt der Fluglehrer etwas kleinlaut, „war ja meine Idee, hier zu landen“. Dann noch schnell die Landegebühr zahlen und einen Kaffee mit dem netten „Betriebsleiter“ trinken. „Macht ihr hier auch Kunstflug?“ wollen wir wissen. „Ja natürlich, hier hat Martin Sonka seine Kunstflieger stehen, denn hier hat er das Fliegen gelernt“, erwidert der stolze Betriebsleiter. Tatsächlich: einen eigenen schicken Hanger hat der tschechische Flugheld auch. 3x war der ehemalige Kampfpilot World Champion beim Air Race und mehrfach Europäischer Freestyle Champion. Da fliegt es sich doch gleich wieder etwas cooler über die nasse Graspiste ab.